Ordnungsrufe: Formen und Funktionen „reaktionärer“ Diskurse im französischen Essay der Gegenwart
Abstract
Vor dem Hintergrund einer von den Umbrüchen der Globalisierung und Spätmoderne geprägten Weltwahrnehmung lässt sich in Frankreich ab den 1990er Jahren eine verstärkte Präsenz von Essays und Romanen beobachten, die sich aus einer konservativen bis reaktionären Position kritisch bzw. polemisch mit dieser auseinandersetzen. Angesichts der Problematik einer gegenwärtig zunehmenden rhetorischen Aufrüstung politisch wie ästhetisch konträr zueinander stehender Lager versucht der vorliegende Beitrag, anhand der essayistischen Werke zweier Autoren aus dem Umfeld jener „nouveaux réactionnaires“ – Philippe Muray und Richard Millet – eine diskurshistorisch informierte Analyse ihrer inhaltlichen wie rhetorischen Strategien zu unternehmen. Diese soll nicht zuletzt einen Beitrag zur Differenzierung bestimmter politischer und ästhetischer Positionen des „rechten“ Spektrums leisten, welche häufig unzulässig (bzw. diffamierend) unter dem Label der „Reaktion“ subsumiert werden, womit einer weiteren Polarisierung und Spaltung der intellektuellen Landschaft in „diskursive Parallelgesellschaften“ Vorschub geleistet wird.
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