Zwischen Ritual und Impuls: individuelle Grenzerfahrung in mennonitischen Kleingesellschaften in Mexiko und Kanada

Bernhard Chappuzeau

Abstract


Die Selbst- und Fremdwahrnehmung mennonitischer Kultur wird anhand von Darstellungen in Literatur und Film problematisiert, um zum Nachdenken über interkulturelle Kommunikation anzuregen. In Miriam Toewsʼ Romanen A Complicated Kindness und Irma Voth werden schwerwiegende Auflösungsprozesse der Familie und Auswirkungen von Gewalt im Konflikt mit dem unmittelbaren Umfeld thematisiert. Zwischen beiden Romanen übernimmt Toews eine der Hauptrollen in dem mexikanischen Beziehungsdrama Stellet Licht von Carlos Reygadas, der das Leben der Mennoniten in Nordmexiko von außen betrachtet und zu einem fiktionalen Film verarbeitet. Während die Sprache der Glaubensgemeinschaft in den Romanen essentielle, aber nicht übersetzbare Wesenszüge kultureller Identität markiert, wird der Film überwiegend im alten niederdeutschen Plautdietsch realisiert, er unterwirft jedoch die fiktionale Bearbeitung einem ästhetischen Konzept, das sich vom interkulturellen Spannungsfeld weit entfernt. In der Gegenüberstellung werden die Grenzen der Integration und die Spielräume von Grenzüberschreitungen analysiert.

Schlagworte


Kleingesellschaft; Mennoniten; Toews, Miriam; Reygadas, Carlos; Ritual; Gewalt; Emanzipation

Volltext:

PDF




Copyright (c) 2019 Bernhard Chappuzeau

Creative-Commons-Lizenz
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.