„Wenn Venedig stirbt, [...] stirbt die eigentliche Idee von Stadt“
Zu Salvatore Settis’ Wenn Venedig stirbt
Aglaia Bianchi
Salvatore Settis, Wenn Venedig stirbt: Streitschrift gegen den Ausverkauf der Städte, aus dem Italienischen von Victoria Lorini (Berlin: Wagenbach, 2015), 160 S. oa: Se Venezia muore (Torino: Einaudi, 2014).
Salvatore Settis’ Studie welche die mehrjährige Arbeit des angesehenen Archäologen und Essayisten über den Schutz des kulturellen Erbes Italiens und im Besonderen Venedigs zusammenfasst,1 bringt die Lagunenstadt mit dem semantischen Feld des Todes in Verbindung. Somit reiht sich Settis in eine Tradition ein, die seit mehr als einem Jahrhundert besteht und die das Begriffspaar in ein beliebtes literarisches Topos umwandelt. Gleichzeitig nennt er Beispiele von hochaktuellen Faktoren, die heute zum Sterben Venedigs beitragen.
Schon 1887 veröffentlichte der Venezianer Pompeo Gherardo Molmenti eine Streitschrift gegen die undifferenzierte Modernisierung, die man Venedig aufzwingen wollte, die an Settis’ Pamphlet erinnert:2
Da parecchi anni si buttano giù case, si interrano rivi, si toglie a Venezia la sua impronta originale per farla eguale alle altre città […]. Bisognerebbe esser ciechi per non vedere l’orribile governo che s’è fatto, da un pezzo in qua, di questo paese. […]Il forastiero, ch’entra oggi nella più bella strada del mondo, crede trovarsi in una bottega da rigattiere. Centinaia di cartelli variopinti indicano negozi di cose antiche, di vetri, di musaici, di fantocci di legno. […] Ma chi volesse ridurre Venezia una delle noiose e monotone città moderne, dai larghi corsi, commetterebbe un delitto artistico contro il quale dovrebbero protestare tutti coloro che sentono il culto del bello. Venezia, più che una città italiana, è patrimonio artistico di tutto il mondo.
Seit vielen Jahren werden Häuser abgerissen, Kanäle aufgeschüttet, es wird Venedig sein originaler Stempel genommen, um es den anderen Städten gleich zu machen. [...] Man müsste blind sein, um die furchtbare Verwaltung nicht zu sehen, die seit einiger Zeit für diesen Ort getrieben wird. [...] Der Fremde, der heute in die schönste Straße der Welt eintritt, glaubt wohl, sich in einem Trödelladen zu befinden. Hunderte von bunten Schildern zeigen Glasverkäufer, Mosaikläden, Verkäufer von hölzernen Puppen. [...] Wer aber Venedig zu einer der langweiligen und monotonen modernen Städten mit ihren breiten Alleen reduzieren wollte, würde ein Verbrechen gegen die Kunst begehen, gegen das alle protestieren sollten, die den Kult des Schönen empfinden. Venedig, eher als eine italienische Stadt, ist ein künstlerisches Erbe der ganzen Welt.3
Gut zwanzig Jahre später reiste Thomas Mann nach Venedig und erlebte den Verfall der Stadt, den er dann in der Novelle Der Tod in Venedig thematisierte: Hier spiegelt sich der innerliche Verfall des kränkelnden und schließlich sterbenden Protagonisten auch in der Stadt selbst wider, die als verfallende, kranke und „todgeweihte“ Stadt dargestellt wird. Es war diese weltbekannte Novelle, die das Begriffspaar Venedig und Tod als literarisches Topos etablierte, das mit der Lagunenstadt assoziiert wird.4
Im Kontext der Mannschen Rezeption entstand auch die erste Version von Settis’ Studie, nämlich als öffentlicher Vortrag auf Einladung des Deutschen Studienzentrums in Venedig im November 2012, im Rahmen der wissenschaftlichen Tagung „Auf Schwankenden Grund. Dekadenz und Tod im Venedig der Moderne“, aus Anlass des 100. Jubiläums der Novelle Der Tod in Venedig.5
Bereits in den ersten Seiten der Studie wird klar, dass das Thema des Sterbens Venedigs hundert Jahre nach der Mannschen Darstellung weiterhin hochaktuell ist: Die Gefahren, denen Venedig ausgesetzt ist, haben sich zwar geändert (hygienisch und bautechnisch geht es Venedig deutlich besser als Anfang des 20. Jahrhunderts, dafür gilt der Massentourismus als schlimme Plage), sind aber nicht weniger präsent. So ist die Initiative von Settis willkommen, denn er vermag (wie schon mit seinen Aufsätzen und Artikeln) ein breites und internationales Publikum zu erreichen. Darüber hinaus verortet er das aktuelle Geschehen in einen philosophischen Diskurs über historische Städte und ihre Rolle in der heutigen Welt.
Und so steigt Settis sofort in die philosophische Reflexion ein. Er suggeriert dem Leser schon im Titel, dass der Untergang Venedigs unvermeidbar sei. In dieser Richtung geht der Titel, der sich in die Frage „Was passiert, wenn Venedig stirbt?“ mühelos umwandeln lässt.
In der Studie selbst unternimmt Settis zunächst eine zeitliche Verortung der Frage: Wann stirbt Venedig? Der promovierte Archäologe nimmt als Beispiel den Untergang von berühmten kulturellen Hochburgen der Antike und nennt drei möglichen Gründe für das Aussterben einer Stadt: die Zerstörung durch einen Feind, die Besiedlung durch ein fremdes Volk oder den Verlust der Erinnerung an sich selbst. Letzteres sei die größte Gefahr für Venedig, schreibt Settis: „Sollte Venedig jemals sterben, wird dies nicht der Grausamkeit eines Feindes geschuldet sein oder dem Eindringen eines Eroberers. Es wird vor allem durch ein Vergessen der eigenen Identität geschehen.“ (10)
So werden die Venezianer vom ehemaligen Direktor der Scuola Normale Superiore di Pisa aufgefordert, sorgsam über ihre Stadt zu wachen, damit sie die Erinnerung an sich und das Bewusstsein ihrer Einzigartigkeit und ihrer spezifischen Rolle als Stadt bewahren kann, vor allem angesichts der verschiedenen und wiederholten Versuche, sie einer beliebigen anonymen modernen Metropole zu assimilieren. Solche Attacken gegen die ehemalige Seerepublik werden von Settis akribisch und ausführlich aufgezählt und mit zahlreichen Daten und Fakten korreliert. Besonders umfassend analysiert er mehrere theoretische und konkrete Projekte, um Wolkenkratzer in die Lagune zu bringen: darunter auch ein Projekt für einen gläsernen Turm im ehemaligen Industriegebiet Marghera, den vom italo-französischen Modeschöpfer Pierre Cardin vorgeschlagenen Palais Lumière. Dieser Turm, den der 90jährige Cardin als Geschenk für seine Heimatstadt hinterlassen wollte, hatte in der italienischen Öffentlichkeit eine rege Debatte ins Leben gerufen, denn einerseits hätte dieses Projekt das ehemalige Industriegebiet aufwerten und zahlreiche neue Arbeitsplätze schaffen sollen, andererseits hätte dieser 245 Meter hohe Turm die Skyline von Venedig dramatisch verändert. Nicht zuletzt hätte ein solches Projekt den Start- und Landeanflug der Flugzeuge im Flughafen Venedigs gestört und durch das hohe Lichtvolumen die lokalen Fischer in ihrer Tätigkeit gestört. Settis, der erfolgreich gegen dieses Projekt kämpfte, hatte Cardin vor allem vorgeworfen, keine Rücksicht auf den besonderen venezianischen geographischen und historischen Kontext zu nehmen bzw. Venedig nur noch als ins Museale erstarrte Stadt wahrzunehmen. Dieses und ähnliche Projekte wie jenes bei der Architekturbiennale 2010 präsentierte Projekt eines Wolkenkratzer-Gürtels um Venedig, würden Venedig ihrer urbanen Identität berauben: „Auf der einen Seite wird Venedig aus seinem geschichtlichen und geographischen Kontext herausgerissen [...]. Auf der anderen Seite wird es als eine Stadt verstanden, die nicht zum Leben gedacht ist, sondern als Objekt der Betrachtung aus der Ferne“. (43)
Einen weiteren Fokus setzt Settis auf das Problem der Kreuzfahrtschiffe, die teilweise doppelt so groß sind wie die von ihnen gestreiften venezianischen Paläste. Das Vorbeifahren dieser enormen Schiffe verursache nicht nur ökologische Schäden (es störe die Balance der Lagune und beschädige die Ufermauern), sondern riskiere auch katastrophale Konsequenzen für die Stadt im Fall eines Manövrierfehlers. Mit den materiellen Schäden bzw. Gefahren für die Stadt sind immer auch immaterielle verbunden. Wenn Venedig oder „stellvertretende“ Teile des architektonischen Bildes der Stadt kopiert und unreflektiert als dekoratives Element beispielsweise für Hotels und Vergnügungsparken weltweit verwendet werden, so liegt laut Settis die Idee zugrunde, dass „die Geschichte, die Architektur und die forma urbis gleichermaßen Ware sind, die dank geeigneter Vervielfachungstechniken in Umlauf gebracht (verkauft und gekauft) werden können.“ (73)
Settis’ „Streitschrift gegen den Ausverkauf der Städte“ (so lautet der deutsche Untertitel) nutzt dabei Venedig als exemplarischen Vergleichsmoment und als Ausgangspunkt einer breiter angelegten Reflexion über die Stadt im Allgemeinen und über ihre spezifische Rolle. Aufgrund seiner besonderen Architektur, Geschichte und Lage in der Lagune (dank der Lagune hat Venedig klare Ränder, die sie als urbanen Raum deutlich definieren), wird sie somit für den Autor zum Exemplum einer Stadtform und einer Lebensart, die droht, zu verschwinden. Denn, um Settis’ Begründungen für das Aussterben einer Stadt wieder aufzunehmen, eine Stadt stirbt, wenn wir „die ganz spezifische Rolle einer jeden Stadt im Vergleich zu all den anderen“ vergessen, „ihre Einzigartigkeit und Verschiedenheit – Eigenschaften, die Venedig in höherem Maße besitzt als jede andere Stadt auf der Welt“ (11).
Auch eine andere bedeutende Figur des italienischen kulturellen Leben hatte Venedig in Verbindung mit einer Reflexion über die modernen Stadt gebracht: Italo Calvino veröffentlichte 1972 das Buch Le città invisibili6, in dem ein fiktionaler Marco Polo dem Kublai Khan die Städte beschreibt, die ihm auf seinen Reisen begegnet sind. Es handelt sich hier um fiktive Städte, die jeweils von einer bestimmten Charakteristik oder Situation geprägt sind, die auch das architektonische Bild der Stadt definiert. Obwohl diese Städte fiktiv sind, stehen sie immer in Verbindung mit Venedig, denn Marco Polo erklärt dem Kublai Khan: „Ogni volta che descrivo una città dico qualcosa di Venezia“7 Venedig ist aber für Calvino wie für Settis wiederum der Ausgangspunkt (zusammen mit den unsichtbaren Städten) für eine Reflexion über die moderne Stadt, wie er im Vorwort erklärt:
Credo che non sia solo un’idea atemporale di città quella che il ibro evoca, ma che vi si svolga, ora implicita ora esplicita, una discussione sulla città moderna. […] [A]nche ciò che sembra evocazione di una città arcaica ha senso solo in quanto pensato e scritto con la città di oggi sotto gli occhi. Che cosa è oggi la città, per noi? Penso d’aver scritto qualcosa come un ultimo poema d’amore alle città, nel momento in cui diventa sempre più difficile viverle come città. Forse stiamo avvicinandoci a un momento di crisi della vita urbana, e Le città invisibili sono un sogno che nasce dal cuore delle città invivibili.
„Ich glaube, dass das Buch nicht lediglich eine zeitlose Vorstellung der Stadt heraufbeschwört, sondern es gibt da, mal implizit mal explizit, eine Diskussion über die moderne Stadt. [...] Auch das, was Heraufbeschwörung einer archaischen Stadt scheint, ergibt nur Sinn, weil es mit der heutigen Stadt unter den Augen gedacht und geschrieben wurde. Was ist heute die Stadt für uns? Ich denke, dass ich eine Art letztes Liebesgedicht an die Städte geschrieben habe, in dem Moment, in dem es immer schwieriger wird, sie als Städte zu erleben. Vielleicht nähern wir uns einer Krise des urbanen Lebens, und Die unsichtbaren Städte sind ein Traum, der aus dem Herzen der unbewohnbaren Städte hervorkommt.8
Settis zitiert Calvinos Buch mehrmals und greift ebenfalls auf den Begriff der „unsichtbaren Stadt“ zurück, um die „Seele der Stadt“ zu bezeichnen. Eine Stadt bestände nicht nur aus Mauern, Gebäuden, Plätzen usw. Viel mehr gäbe es „eine Stadt der Mauern und eine Stadt der Menschen“, die „miteinander leben“ (17). In der Stadt der Menschen befände sich dann „eine Seele, es ist die ihrer Gemeinschaft – sie ist die unsichtbare Stadt.“ (17), fundamental denn ohne sie wäre die Stadt kein lebendiger Organismus (um eine andere Metapher Settis’ zu benutzen, diesmal in Anlehnung an Plutarch): „Eine Stadt nur aus Mauern, ohne Seele, wäre ein toter, trauriger Ort“ (17).
Ist dies das Schicksal, das Venedig erwartet? Die Lagunenstadt hat in den letzten Jahren eine dramatische Abwanderung ihrer Einwohner erlebt: am 30. Juni 2015 zählte Venedig nur noch 56 072 Einwohner (weniger als die Hälfte der Venezianer in den 1970er Jahren), während die stets steigenden Touristenzahlen schon 8 Millionen pro Jahr erreicht haben. Wer sich dafür interessiert, kann die demographische Entwicklung der Stadt an einem im Fensterladen der zentral gelegenen Apotheke Morelli gelegenen Zähler kontrollieren, der zeigt, wie viele Einwohner die Stadt offiziell noch hat. Dieser Venezianer-Zähler ist die Idee einiger engagierten Venezianer, welche die Passanten anregen wollen, über die Abwanderung der Bürger zu reflektieren, und ist über die Stadtgrenzen hinaus zu einem Symbol geworden. Settis hat sich offenbar zum Sprachrohr dieser immer lauter werdenden Proteste gemacht.
Angesichts solcher Zahlen stellt sich die Frage, ob es eine „Stadt der Menschen“ in Venedig noch gibt bzw. möglich ist. Settis bejaht diese Frage, mit dem Vorbehalt, die letzten Venezianer nicht allein zu lassen und die Wahlvenezianer
[…] zu Bürgern von Venedig, zu Bewahrern seiner Schönheit und Erinnerung machen und sorgsam über seine Zukunft wachen [...] [und] den Tribut zollen, den sie von uns einfordert: eine tiefgreifende Reflexion über jene Stadtform, die Venedig auf höchstem Niveau darstellt, über die Lebensart (und das Dasein als Bürger in der Stadt), die in ihr verkörpert ist, sowie über die Notwendigkeit, ein Konzept zu erarbeiten, das den Lebenssaft – die Bürger – wieder durch seine Adern strömen lässt. Wir müssen Venedigs ›Volk‹ sein, weil uns das Nachdenken über Venedig etwas über die anderen Städte, die, in denen wir leben, begreiflich machen wird und uns hilft, ihren Sinn und ihr Schicksal – unser Schicksal – zu verstehen.“ (16)
Dieser Aufruf wird von Settis auch in den abschließenden Worten seines Textes wieder aufgenommen, wenn er sich an die Venezianer und an die Weltbürger wendet, und sie auffordert, zum Schutz Venedigs und seiner Einzigartigkeit und Schönheit beizutragen, denn: „Wenn Venedig stirbt, stirbt nicht nur Venedig: Es stirbt die eigentliche Idee von Stadt, die Form der Stadt als offener und vielfältiger Raum des sozialen Lebens, als Ermöglichung von Zivilisation, als bindendes Versprechen von Demokratie.“ (152)
In seinem Buch analysiert Settis zum einen die empfindliche und beunruhigende Situation Venedigs, und reflektiert über seine Rolle als Exemplum für eine Art der Stadt, des Lebens in der Stadt und des Denkens über die Stadt. Zum anderen wehrt er sich gegen umstrittene Projekte und Initiativen, die der Stadt schaden könnten, wirft diesen eine mutwillige Attacke der Stadt vor („Ob Riesenschiffe oder Wolkenkratzer, Venedig zu schänden ist keine beiläufige Folge, sondern der eigentliche Kern der ganzen Operation“, 122) und fordert den Leser zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der Frage des Aussterbens Venedig und zur aktiven Teilnahme an seinem Schutz auf.
Auch wenn manche Zahlen und Fakten dem informierten Leser schon bekannt sein sollten, so trägt das Essay doch mit seiner deutlichen und schlüssigen Darstellung der Situation wesentlich zur internationalen gesellschaftlichen und kulturellen Auseinandersetzung mit Venedig und seinen Problemen bei und erreicht dabei dank der einflussreichen Stimme des angesehenen Kunsthistorikers ein globales Publikum, das sich für die Zukunft Venedigs interessiert. Leider formuliert Settis keinen konkreten Vorschlag für einen aktiven Beitrag des Lesers; Er sieht es viel mehr als seine Aufgabe als Historiker, die Situation zu schildern und die Gewissen zu (er)schüttern, in der Hoffnung, dass aus einer kritischen Auseinandersetzung dann auch konkrete Initiativen entstehen.
Die ersten Zeichen einer aktiven und kritischen Auseinandersetzung der Venezianer auf Anregung Settis’ gab es schon bei der Vorstellung seines Buchs am 9. Dezember 2014 in den Sälen des zentral gelegenen Istituto Veneto di Scienze, Lettere e Arti in Venedig. Im lebhaften Austausch des Autors mit seinen Mitrednern (unter anderen dem angesehenen Journalisten Gian Antonio Stella und dem Philosophen Giorgio Agamben) und mit dem aufmerksamen und zahlreichen Publikum wurde nicht nur das Buch vorgestellt und diskutiert, sondern es wurden auch erste konkrete Initiativen erwähnt und neu aufgetretene Probleme diskutiert. Ein deutliches Zeichen des lokalen und internationalen Engagements in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zum Schutz Venedigs war die Anwesenheit von Vertretern städtischer und internationaler Wissenschaftsinstitutionen und Kulturmittlern, darunter des Deutschen Studienzentrums in Venedig.
Der ehemalige Direktor des „Getty Center for the History of Art and the Humanities“ von Los Angeles bringt sich seit Jahren auf unterschiedliche Weise in der Öffentlichkeit ein, sowohl wissenschaftlich als auch publizistisch, für den Schutz des kulturellen Erbes Italiens, unter anderen mit zahlreichen Artikeln in italienischen sowie internationalen Zeitungen, wie zum Beispiel auch die Südddeutsche Zeitung; mit Aufsätzen und eigenständigen Publikationen; neulich auch im Vorwort zum Katalog von der Ausstellung im venezianischen Dogenpalast „Acqua e cibo a Venezia“ zum Expo 2015.↩
Neben diesem historischen Zeugnis gibt es auch zahlreiche jüngere Beispiele, es seien hier nur das ähnlich wie Settis betitelte Venice dies: the scandal behind the destruction of the world’s most beautiful city von Stephan Fay und Philip Knightley (1976) und die Reihe „Venezia ad occhi aperti“ des venezianischen Verlags Corte del Fontego erwähnt, die sich in kleinformatigen Schriften einzelnen Problemen und brennenden Fragen zu Venedig widmet.↩
Pompeo Gherardo Molmenti, Delendae Venetiae (1887), 414–17. Übersetzung der Verfasserin.↩
Es gibt aber zahlreiche weitere Beispiele wie La mort de Venise von Maurice Barrès (1903) und die durch die Verfilmung Wenn die Gondeln Trauer tragen (1973) berühmt gemachte Novelle Don’t look now (1971) von Daphne du Maurier.↩
Organisiert in Venedig vom Deutschen Studienzentrum in Kooperation mit dem Internationalen Kolleg Morphomata der Universität Köln, dem Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der Universität zu Köln, dem Ateneo Veneto und dem Archivio di Stato aus Anlass des hundertjährigen Jubiläums von Thomas Manns Novelle Der Tod in Venedig.↩
Italo Calvino, Le città invisibili (Torino: Einaudi, 1972).↩
Italo Calvino, Le città invisibili, Torino: Einaudi 1972 , S.86. „Jedes Mal, wenn ich eine Stadt beschreibe, sage ich etwas über Venedig.“ (Übersetzung der Verfasserin)↩
Calvino, Introduzione a Le città invisibili, 1972. Übersetzung der Verfasserin↩
Copyright (c) 2016 Aglaia Bianchi
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.