Die Gralssuche als Sauftour: mittelalterliche Erzählstrukturen in Bernard Leonettis parodistischem Fantasy-Thriller "La Quête brestoise" (2007)

Anna Isabell Wörsdörfer

Abstract


Der Artikel untersucht die narrativen Parallelen zwischen roman courtois und phantastischem Thriller anhand von Bernard Leonettis „polar arthurien“ La Quête brestoise. Dabei rückt das Hauptmotiv der (Grals-)Queste in den Vordergrund, das im mittelalterlichen Roman als ritterliche aventure und im Kriminalroman als actiongeladene Suche jeweils den strukturgebenden Handlungsrahmen darstellt und aufgrund des Kontrasts zwischen der früheren Lebenswelt des Protagonisten Chevalier und dem modernen Brest zahlreiche parodistische Züge erhält. Eine wichtige Rolle in der Analyse spielt ferner die Raum-Zeit-Struktur, die mit Bachtin als wunderbare Welt, in der die Zeit des Abenteuers vorherrscht, beschrieben werden kann und demnach derjenigen des höfischen Romans ähnelt: Beim letzten Gefecht, welches auf einer Yacht ausgetragen wird, die im Inneren eine Steingrotte birgt, scheint die Zeit stillzustehen und eigenen – phantastischen – Gesetzen zu unterliegen.


Schlagworte


Leonetti, Bernard; Rezeptionsgeschichte; Gral <Motiv>; Matière de Bretagne; Fantasy-Literatur; Parodie

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