Zwischen Ritterwelt des höfischen Romans und Machiavellismus: die ritterliche ‚fede‘ in der Gabrina-Episode (OF XXI)

Susanne Goumegou

Abstract


Der Beitrag stellt am Beispiel der Gabrina-Episode dar, wie Ariost in einem raffinierten Spiel von  Idealisierung der ‚fede‘ und deren ironischer Brechung die Grenzen moralischer Positionen vor Augen führt und diese in ihrer Absolutheit in den Bereich der Fiktion verweist. Vor der Folie von Machiavellis Principe kann die Gabrina-Episode (OF, XXI) als Versuchsanordnung zu Kapitel XVIII „Quomodo fides a principibus sit servanda“ (XVIII) über die Bedingungen zur Einhaltung von Versprechen gelesen werden. Um zu zeigen, dass die Unterminierung der eingangs formulierten Maxime nicht nur auf der Handlungsebene erfolgt, sondern auch durch verschiedene Techniken ironischer Distanzierung, die ein Fiktionsbewusstsein stets präsent halten, wird zunächst die im ganzen Werk vorliegende Struktur der Doppelung von zwei Bezugsebenen skizziert und die Aussageinstanz begriffen als ein Maskenspiel des Autors mit unterschiedlichen ‚personae‘.


Schlagworte


Ariosto, Ludovico; Orlando furioso; Gabrina-Episode; fede; Versprechen; Machiavelli, Niccolò; Gabrina; Zerbino; Filandro; OF XXI

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