Der Flug der Danteforscher: Gespräch mit Sibylle Lewitscharoff zum kommenden Dante-Roman Das Pfingstwunder
Kai Nonnenmacher
Was hatte er sich abgerackert, um alles über die Meder, die Parther, die Elamiter, die Kyrener in Erfahrung zu bringen, die nach der wundersamen Fleischerleuchtung so munter mit den Ägyptern und Römern geplaudert hatten, in ihrer jeweils eigenen Sprache, doch von jedem anderen verstanden wie im Flug. (Lewitscharoff, Blumenberg)
K.N. Bevor wir über dieses direkte Zitat aus der Apostelgeschichte und überhaupt über Worte reden, reden wir über das Schweigen. In diese hinein wird Ihre Romanfigur Pong in die Welt geworfen: „Eine Stille, die allen Geschöpfen die Ohren lang macht, setzte sich wie leuchtender Rahm auf die Welt, und es begab sich der Große Ratsch. Pong war da.“ Es gibt entgegen mancher Stimme der Pressekritik viele leise, schweigende Stellen in Ihren Büchern, wie zuletzt etwa im Roman Killmousky: „Der Riesenraum eine Zone des Schweigens, in dem man das Knacken des Holzes im Kamin hörte und die sich entfernenden Schritte des Butlers, der die Tür leise hinter sich schloß.“ Zur Bibel haben Sie in Ihrer Poetik-Vorlesung Vom Guten, Wahren und Schönen die Rolle des Unausgesprochenenen diskutiert:
Nur dasjenige wird herausgearbeitet, was für das Ziel der Handlung wichtig ist. Alles andere wartet im Dunkel, wartet auf Interpretation. Die Höhepunkte werden betont, das Dazwischenliegende muß man sich hinzudenken. Gedanken und Gefühle bleiben unausgesprochen. Sie emanieren aus dem Schweigen oder aus Fragmenten der Rede. Aus dunklen Löchern taucht das Vergangene empor. Die Bibel versteht sich auf Verknappung, sie spricht in Parataxen, Homer dagegen in weit ausholenden, komplex gegliederten Sätzen.
Was in der Bibel gesagt wird, ragt gleichsam wie die Spitze des Eisbergs aus dem Meer des Ungesagten empor und bietet somit den Anreiz für unablässig sich wandelnde Interpretationen.
Wie stehen Sie als Autorin zum Schweigen?
Sibylle Lewitscharoff Schweigen ist wichtiger denn je, weil so selten geschwiegen wird. Die Menschen sind von einem unheilvollen Plapperatismus ergriffen, dazu fordert die Selbstdarstellungsmaschinerie, die in den Medien wütet, unablässig auf. Der Schweiger hingegen bleibt eine rätselhafte Figur. Ich werfe mir vor, zu selten zu schweigen.
Im Roman bedeutet Schweigen, daß man nicht alles auserzählen darf. Zwischen den Sätzen müssen schwarze Löcher klaffen, in denen sich die Vorstellungskraft des Lesers tummeln kann. Schmiert man alles zu, werden die Sätze unablässig miteinander verkleistert, bleibt für den Leser kein freier Raum, den er mit seinen Gedanken besiedeln kann. Franz Kafka war der große Meister solcher schwarzer Löcher. Deshalb ist sein Werk noch immer so potent. Ein Werk des Schweigens ist auch die Bibel. Zwischen den knappen Sätzen dehnt sich ein Abgrund des Schweigens. Wäre alles ausformuliert worden, hätte die Bibel niemals eine derart magnetische Wirkung erzielt und immer neue Interpretationen hervorgerufen.
K.N. Frau Lewitscharoff, wir führen ein Gespräch über Ihr Buch Das Pfingstwunder, das voraussichtlich im Jahr 2016 vorliegen wird – von Vorablesungen und einem gleichnamigen Hörspiel abgesehen, das vom Deutschlandradio Kultur im Winter 2014 und dem Hessischen Rundfunk am Pfingstmontag 2015 gesendet wurde. Können Sie den momentanen Plan skizzieren?
Lewitscharoff Im Roman geht es um einen Dante-Kongress, der 2013 bei den Maltesern auf dem aventinischen Hügel in Rom stattfindet. Danteforscher aus verschiedenen Ländern und Erdteilen kommen da zusammen und gehen Canto für Canto die Commedia durch, bis sich ein neues pfingstliches Sprachwunder ereignet, natürlich just in dem Moment, in welchem die Glocken des Peterdoms das Pfingstfest einläuten; und dann geht – salopp gesagt: die Post ab. Die Danteforscher erheben sich jubilierend, sprachwunderlich pneumatisch gehoben, daherquasselnd in mindestens fünfzehn Sprachen, geradewegs in den Himmel. Einer ist übriggeblieben, Richard Ellwanger, der traurige Chronist. Kein wundergläubiger Mann. Er hockt inzwischen wieder in seiner Frankfurter Wohnung und schreibt auf chaotische, zweifeldurchsetzte Weise nieder, was ihm widerfahren ist.
K.N. Pfingsten ist das dritte Hochfest im Lauf des christlichen Kirchenjahres. Seit dem Ende des vierten Jahrhunderts wird es eigenständig, also losgelöst vom Osterfest gefeiert. Zunächst zwei einschlägige Zitate mit der Bitte um Stellungnahme:
Man kann sich kaum etwas Lieblicheres denken als Pfingsten und kaum etwas Ernsteres und Heiligeres als Ostern. Das Traurige und Schwermütige der Karwoche und darauf das Feierliche des Sonntags begleiten uns durch das Leben. (Adalbert Stifter, Bergkristall, Beginn)
Wenn es möglich gewesen wäre, den Turm von Babel zu erbauen, ohne ihn zu erklettern, es wäre erlaubt worden. (Franz Kafka, Betrachtungen über Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg, Nr. 18.)
Lewitscharoff Natürlich ist Pfingsten heiter, ein erhebendes Fest. Ein Fest, das die Reparatur am Turmbau zu Babel, an der Sprachverwirrung, betreiben möchte. Wenn er nicht erklettert worden wäre, gäbe es den Turm als luftiges Gedankenbild, womöglich als ein Sehnsuchtsmodell der sprachwunderlichen, spontan verständlichen Vielfalt, das sich emporwindet, um in Gottesnähe zu gelangen. Aber wehe, wenn ein solches Luftgebild der steinernen Realität überantwortet wird. Schöne Gedanken vertragen keine Fixation.
K.N. Einmal huldigen Sie der Schönheit von Handwerkskunst im Roman Apostoloff:
Allein die Innenhöfe mit ihrer Steinpracht laden zum Bleiben ein, überall stehen Pflanzenkübel, aus denen es mit einer Verzweiflung blüht, als wären unser aller Tage gezählt. Von außen nach innen, vom Schutzraum des Hofes in die Privatsphäre des Hauses vollzieht sich der Übergang wie in Traumwandelei. Welch ein Feinsinn. Was für eine Harmonie zwischen gehegter Natur und Architektur. Haben die Bauleute gesungen, als sie die Balken aufrichteten? Hatten die Holzschnitzer das Paradies vor Augen, als sie Stechbeitel und Schnitzmesser führten? Schönheit entzieht sich der Beschreibung, sie lebt im Zusammenhang.
Alle bulgarischen Engel müssen beim Bau geholfen haben. Einige von ihnen sind geblieben und hauchen dem Besucher das Herz warm.
Streben Ihre Romane nach einer ähnlichen poetischen Formkunst?
Lewitscharoff Wenn es gelingt, aus dem Steinernen oder dem Hölzernen das verschwimmende, luftschwirrende Bild der Schönheit emanieren zu lassen, das die Sinne des Menschen betört und aufrührt, war ein großer Baukünstler am Werk. Schönheit hat immer auch damit zu tun, aus dem Schweren der Materie Leichtes freizusetzen. Und die Poesie, die ja, kommt sie formlos daher, bloß fade oder wichtigtuerisch ist, baut, wenn sie sich in Formprinzipien hinein geschmeidigt, gleichsam eine Wortarchitektur an der Luft. Ich kann das aber leider nicht, schreibe ja bloß einen Roman. Es wäre natürlich wunderbar, eine Antwort auf die Divina Commedia in Gedichtform zu verfassen. Das geht leider über meine Kräfte.
K.N. Bei der Abarbeitung an Ihrem Vater und seiner bulgarischen Herkunft im Roman Apostoloff stellen Sie diesem die Latinität der Rumänen gegenüber:
Wir haben Bulgarien schon satt, bevor wir es richtig kennengelernt haben. Traurig, aber wahr, die bulgarische Sprache dünkt uns die abscheulichste von der Welt. So eine weichliche, plump vorwärtsplatzende Sprache, labiale Knaller, die nicht zünden wollen. Keinerlei Schärfe in den Konsonanten. Um Rumen zu ärgern, greife ich gern zu dem Trick, die benachbarten Rumänen zu loben. Wie angenehm Rumänisch in den Ohren klingt! Wie dunkelschwer und weltverloren. Jaja, es gereichte den Rumänen zum Vorteil, dass sich ihre slawische Art nach den romanischen Sprachen verzehrte. Und wie gut sie aussehen! Jawohl, sie sehen manchmal aus wie großgewachsene Römer.
Waren Sie selbst schon einmal in Rom und dabei auf dem Aventin, wo Ihr kommender Roman Das Pfingstwunder u.a. spielt? Was verbinden Sie ganz persönlich mit Italien?
Lewitscharoff Ich war mehrfach in Rom. Vor etlichen Jahren durfte ich die Stadt während dreier Monate erkunden – der Roman Montgomery ist das spätere Ergebnis dieses Aufenthalts. 2013 durfte ich ein ganzes Jahr dort verbringen und habe mich während einer Lesung eine Zeitlang in dem herrlichen Raum der Malteser auf dem aventinischen Hügel aufgehalten. Selten hat ein Raum so berauschend auf mich gewirkt. Rom ist aufregend. Die Mixtur aus antiken und christlichen Bauten, oder vielmehr die christliche Überbauung der antiken Stätten Roms, ist einzigartig.
K.N. Bei Vögeln und dem Aventin-Hügel denkt der Lateiner an Vergils Aeneis:
[…] ter totum fervidus ira
lustrat Aventini montem, ter saxea temptat
limina nequiquam, ter fessus valle resedit.
stabat acuta silex praecisis undique saxis
speluncae dorso insurgens, altissima visu,
dirarum nidis domus opportuna volucrum.1
Wenn Sie mit Ihrem Verweis die Vogelsymbolik aus Antike und den Heiligen Geist des Christentums mit der Moderne einer Dante-Tagung vermischen, ist dies gewissermaßen der dritte Schritt der Weltalter, den Dante noch nicht gehen konnte? Oder eine post-christliches Echo ohne heilsgeschichtliche Hoffnung?
Lewitscharoff Es freut mich sehr, daß Sie den Zusammenhang erkannt haben. Natürlich hat das Christentum am antiken Erbe geschmaust, es gleichsam in sich aufgesogen und zerlöst. Zugleich verkörpern die Vögel die Leichtigkeit, das sich aus eigener Kraft Erhebenkönnen in die Lüfte, das den Menschen nur mittels Gerätschaften vergönnt ist. Alle Geschäftigkeit des Heiligen Geistes weist nach oben, himmelwärts, da geht’s nicht hinab in den Keller oder ins Erdloch. Natürlich hat die Taube, die einst die Sintflut überflog und den Ölzweig brachte, eine überragende Bedeutung im religiösen Kontext. Ich halte es aber mit den Dohlen als Flugbegleitern, dem „unholden Gevögel“, will es mit einer leicht spöttischen Abkehr von der Friedenstaube versuchen. Mein Erzähler, der sich ja nicht dohlenumsäumt, pneumatisch gehoben vom Pfingstgeist, gen Himmel aufgemacht hat, bleibt tatsächlich ein moderner Erdenwicht ohne heilsgeschichtliche Hoffnung (wiewohl mir der Mann sympathisch ist).
K.N. In Apostoloff stellen Sie Ihre Großmutter und Ihren Großvater als konträr in ihrer religiösen Musikalität dar. Wer entspricht Ihnen mehr?
Sie: liebte Ikonen und hing inbrünstig an der orthodoxen Kirche.
Er: verachtete jede Religion als eine abergläubische, rückständige Geisteshaltung. Ikonen waren ihm zuwider.
Und da im Roman Blumenberg der Protagonist zu seinem Löwen sagt: „Ich bin katholisch, du kannst mich ruhig fressen“, ergänze ich: Wie halten Sie’s mit dem Katholizismus?
Lewitscharoff Ich hänge nicht an der orthodoxen Kirche, finde allerdings die Gesänge und manche Ikonen sehr schön, die Ikonen allerdings nur, wenn sie in einem Kirchenraum hängen. Als Museumsstücke gehe ich eher gelangweilt an ihnen vorüber. Wie sich die orthodoxe Kirche derzeit in Rußland mit den Potentaten verbündet, erregt in mir allerdings Brechreiz. Katholisch bin ich nicht und werde auch nicht konvertieren, obwohl die Kirche, der ich angehöre, einen geradezu dramatischen Substanzverlust erleidet.
K.N. Sie haben Bachs Kantaten in Konzertreden reflektiert und in Ihr Werk eingebaut, so besinnt sich zwar Mehliss in Blumenberg noch auf den Text ihrer Lieblingskantate, aber ausgerechnet das Wort ‚Gott‘ ist ihr dabei entfallen:
Adam muß in uns verwesen,
soll der neue Mensch genesen,
der nach –
– nach was, nach wem? –
geschaffen ist?
Welche der neun Pfingstkantaten von Bach würde Sie für den kommenden Roman interessieren?
Lewitscharoff Oh, das weiß ich leider noch nicht – bisher habe ich an mögliche Musikalien noch nicht gedacht. Das ist ein superber Hinweis, dem ich mit Freuden nachgehen werde.
K.N. Sie sagen einmal, Sie seien durch eine Vorlesung des Religionsphilosophen Klaus Heinrich zum Studium der Religionswissenschaften gekommen, was Ihnen eine Nähe und doch – verglichen mit der Theologie – Distanz zur Religion gewährt hat.2 Nun war ja auch Jakob Taubes seit 1966 Ordinarius für Judaistik und Hermeneutik an der Freien Universität Berlin. Im Gelehrtenroman Blumenberg spielen Sie mit Blumenbergs Neid auf Habermas und auf Taubes:
Eine Abneigung hatte er auch gegen den Kollegen Taubes gefaßt, von dem er ursprünglich viel gehalten und so manche Anregung empfangen hatte. Der Mann hörte das Gras auf den Schreibtischen wachsen. Aber sein Schwindeltalent, der Hang zur Intrige und zur Attacke, das Kritikgehabe, die verworrenen Umstände, in die er sich hineinmanövrierte, hatten ihm die Beziehung zu Taubes allmählich vergällt. Frostig hatte er ihm auf seine letzten Briefe geantwortet.
Die Forschung nennt „Jakob Taubes’ Diktum [eine] hilfreiche Erklärungsfigur, daß zwei wesentliche Grundeinstellungen zur Welt durch die Stichworte ‚Pfingsten oder Babel‘ charakterisiert werden könnten.“3 Wie hat ihr Studium in Berlin ab 1973 die religiösen Themen Ihrer Prosa beeinflusst?
Lewitscharoff Bei den Religionswissenschaftlern standen die Griechen hoch im Kurs, aber natürlich auch die christliche Ikonographie. Den Vorlesungen von Klaus Heinrich habe ich gespannt gelauscht, aber nicht immer alles verstanden. In den Seminaren von Jakob Taubes war ich selten, da ging es tumultuarischer zu. Taubes war ein Provokateur, ziemlich aufregend. Ein interessanter Gegenpart zu dem in Ruhe hin- und herschreitenden Peripatetiker Heinrich. Das Paulus-Buch von Taubes fand ich inspirierend. Aber eigentlich hat so mancher Geistschatz, der mir damals ausgefolgt wurde, erst viel später gezündet, als ich längst nicht mehr studiert habe.
K.N. Literarisch gesehen, ist der Gegensatz ja der zwischen der ‚einen‘ Sprache und der Vielsprachigkeit, wie dies Karlheinz Stierle bspw. in seiner Apollinaire-Lektüre formuliert hat:
Das Aufbrechen der einen Sprache in die Vielfalt von Sprachen, die Rückkehr aus der Vielfalt von Sprachen in die eine Sprache, die Geschichten von Babel und Pfingsten, stehen in einem inneren Zusammenhang.4
Man hat Sie häufig als Sprachvirtuosin bezeichnet, die zwischen Gelehrtheit und poetischen Wortschöpfungen, dem Schwäbischen und dem Latein usf. frei kombiniert. Ist nicht statt des Pfingstwunders der Turmbau Ihr Projekt?
Lewitscharoff Natürlich gibt es den Zusammenhang zwischen Babel und Pfingsten. Das Christentum war ja ausgehend von der jesuanischen Lehre bestrebt, Versatzstücke aus der jüdischen Bibel in einen neuen heilsgeschichtlichen Kontext zu rücken, der den eigenen Zwecken diente. Ich weiß allerdings nicht, ob ich tatsächlich eine Sprachvirtuosin bin – wenn ich an die exzentrische Übersetzung der Comedia von Rudolf Borchardt denke (er bestand auf der ursprünglichen Schreibform Dantes, verzichtete deshalb auf das ‚Divina‘ und das zweite ‚m‘), kommt mir meine Virtuosität eher kläglich vor.
K.N. In Ihrer Poetik-Vorlesung Vom Guten, Wahren und Schönen betonen Sie die Rolle der Tradition:
Es ist sogar so, daß wirklich Neues niemals einfach nur aus Neuem heraus entsteht, das ist sogar menschenunmöglich, sondern aus anders aufgefaßten, anders belebten älteren Denk- und Beobachtungsmustern.
Ein Beispiel: würde ein heute Siebenundzwanzigjähriger einen Roman schreiben wollen, der naturgemäß in seiner Gegenwart spielte und nicht in alten Zeiten, und gesetzt, dieser junger Mensch wäre kurioserweise durch und durch von Dante begeistert, so würde, ein gewisses Talent vorausgesetzt, mit Sicherheit etwas Verwegenes entstehen, wenn Schmuggelware aus der Dante-Lektüre, natürlich in camouflierter Form, in seinem Roman auftauchte, und dieser würde dem Leser vielleicht neuer, frischer vor die Augen kommen als der Text eines anderen jungen Autors, der ausschließlich aus Gegenwartslektüren seinen Stoff anreicherte.
Wir vermuten, genau dies ist das Projekt Ihres Pfingstwunders, die sprachspielerische Camouflage der Tradition?
Lewitscharoff Was ich im Dante-Roman betreibe, ist weder im exakten Wortsinne pfingstwunderlich, noch wird da an einem Turm gebaut. Es handelt sich um einen ineinanderfließenden Sprachrausch, der sich zu hymnischen Höhenflügen aufmacht. Aber eines stimmt: ich war immer schon von seltsamen Wörtern fasziniert. Im Gymnasium alberte irgendjemand mit dem Wort ‚Apokolokyntosis‘ herum, gemeint war die Verkürbissung des Kaisers Claudius. Seither ist dieses kollernd kindliche Plapperwort eines meiner Lieblingswörter, und im Pfingstroman albert mein Erzähler damit herum. Am liebsten würde ich den ganzen Roman so nennen, aber das wirkt vielleicht doch etwas affig. Ich verwende das Wort aber nicht hochtrabend, nicht im Sinne einer Imponiergeste, sondern als kakophonierendes Wortsalatwort.
K.N. Es gibt ja schon allein dadurch eine direkte Verbindung vom Pfingstwunder-Projekt zum Roman Killmousky, weil der dortige Ermittler aus dem Hohenlohischen, Richard Ellwanger, zugleich Chronist und Erzähler des Pfingstwunders sein wird. Er hat in dem Buch ja ein Sprachenproblem mit dem Englischen, was er strategisch einsetzt:
Er war sich seines unsicheren Auftretens bewußt und verhedderte sich mehr als gewöhnlich im englischen Sprachdickicht, dachte aber zugleich, daß dies bestimmt keinen Schaden anrichten konnte, im Gegenteil, Larson würde ihn so eher für einen Trottel nehmen, von dem keinerlei Gefahr ausging.
Zugleich wird an seinem nur muttersprachlichen Verhörgeschick deutlich, was Literaten wie Geisteswissenschaftler einem instrumentellen Sprachgebrauch der ‚Internationalisierung‘ entgegenhalten würden:
Ellwanger sperrte seine Ohren auf, soweit es irgend ging, aber er konnte an Larsons Art zu reden nicht die geringste Sonderbarkeit entdecken. Erst recht nicht war er imstande, hinter Larsons Sprechen etwas Verborgenes aus der möglicherweise deutschen Heimat herauszuhören. Ein kleiner verräterischer Klang, eine Wortwahl, wie sie die Deutschen im Englischen vielleicht bevorzugt benutzten – nichts dergleichen. Das Verhör-As Ellwanger hatte in der fremden Sprache aufgehört, ein Verhör-As zu sein. Aus. Er war wie taub. Sein Englisch war viel zu schlecht, um Nuancen, gar einen geheimen unterirdischen Sprachstrom unter dem amerikanischen Englisch herauszuwittern. Es wäre ihm nicht einmal möglich gewesen zu beschreiben, wie Larson überhaupt sprach. Ellwanger spürte deutlich, daß er mit dem Mann, selbst wenn der ihm in einem Verhörraum gegenübersäße, nicht sonderlich weit kommen würde.
Ellwanger wird – wie Vergil – nicht mit ins Paradies kommen können, nehme ich an?
Lewitscharoff An „Killmousky“ hat mich genau dieses Sprachphänomen am meisten interessiert: wenn der kriminalistische Sinn eines detektivischen Könners keine Feinheiten, keine Besonderheiten mehr aus dem Sprechen des Gegners heraufiltern kann, tappt er im Dunkeln. Und es hat mich natürlich auch gereizt, einen in seiner Muttersprache extrem feinhörigen Menschen in ein sprachliches Wirrland zu schicken. Der tapfere Ellwanger spricht ja ein grauslig schlechtes Englisch und versteht auch entsprechend schlecht, was die Amerikaner zu ihm sagen. Er ist aber ein tapferer Geselle, und ich hege für ihn doch gewisse Paradieshoffnungen. Würde er leben, wäre er jetzt um die dreiundsechzig herum, also schon in einem Alter, wo man überlegen muß, ob’s später mal weitergeht.
K.N. Wenn Richard Baron 1870 Recht hatte, wurde zu Dantes Zeiten in Florenz nur an den Vorabenden von Ostern und Pfingsten getauft.5 Ist es Ihnen ernst mit Dante Alighieri, oder ist die Commedia für Sie vor allem ein Assoziationsraum, von dem Sie sich frei inspirieren lassen? So schrieb Beatrice von Matt einmal: „Hätte sie ihren theologischen Deutungen, ihren ausbrechenden Phantasien und Assoziationen energischer Grenzen gesetzt, ihr wäre ein ganz grosser Wurf gelungen.“6 Dem gegenüber stellt etwa Erich Auerbach klar, dass Dantes epische Reise keine autonome Phantasie zulässt:
Der Inhalt der Komödie ist eine Vision; doch das in ihr Erschaute ist die Wahrheit als Gestalt, und also sowohl wirklich wie vernünftig. Die Sprache, die solche Wahrheit mitteilt, ist daher zugleich die Sprache eines Berichts und die eines Traktates. Eines Berichtes zunächst, nicht eines Epos: denn ihr ist nicht gestatte in einem fernen Sagen – und Heldenlande die Phantasie frei spielen zu lassen, sondern der Sprechende ist ein Zeuge, der alles selbst gesehen hat und man verlangt von ihm genauen Bericht: er hat das Unerhörte und Sage an Wunderhaftigkeit Uebertreffende selbst gesehen, und er sagt nicht „Nenne mir Muse den Mann“ oder „Einst hielt der edle König Artus zu Pfingsten ein königliches Fest“, sondern er setzt ein: in der Mitte meines Lebens befand ich mich in einem dunklen Walde. Die Sprache ist, sodann, die eines lehrhaften Traktats; denn das in der Vision erschaute Geschehen ist das Sein oder die Wahrheit, es ist durchweg vernünftig geordnet, und bis hart an die Schwelle der eigentlichen visio dei ist es fest umschriebener gedanklicher Mitteilung zugänglich. Die Kombination dieser beiden Elemente: des authentischen und bis zur Härte exakten Berichts vom wirklich Geschehenen und der dogmatischen, bis zum Pedantischen rationalen Lehre von der wahren Ordnung bestimmen den Sprachcharakter des Werkes. Die beiden Elemente sind nirgends völlig trennbar und meist vollkommen verschmolzen; es geschieht nichts, was nicht die Lehre demonstrierte, und es wird nichts gelehrt, es sei denn am anschaulich gegenwärtigen Tatbestande. Aber das eigentliche Element des Poetischen, nämlich die Phantasie, sei es die epische, die das Material des Geschehens aus ferner Sagensphäre frei verknüpfend, umformend, verarbeitend ausspinnt, sei es die lyrische, die die rationalen Grenzen verläßt, um das eigentlich Grenzenlose, das Gefühl, zu erwecken und frei ausklingen zu lassen – dies Element hat in der Komödie seine Autonomie eingebüßt.7
Muss Ihnen dieser Dante nicht reichlich fremd bleiben – bzw. Sie ihm?
Lewitscharoff Natürlich ist mir die Welt Dantes fremd, ich kann seine poetischen Gedanken niemals so erfassen, als säße er mir gegenüber und würde sie mir vortragen. Auch bin ich sprachlich längst nicht so diszipliniert, wie Dante es war. Außerdem trug Dante mit seiner Commedia eine Riesenlast auf den Schultern. Es ist keine Kleinigkeit, in religionshöriger Zeit das Jenseits bis in jeden Winkel hinein zu erkunden, beileibe keine spielerische Übung. Aber es ist äußerst reizvoll, sich in die Gedankenwelt eines Menschen zu wagen, der seit Jahrhunderten tot ist, und sich dabei von seinen Versen umrauschen zu lassen. Sie haben mit Erich Auerbach gesprochen im übrigen recht – Dante war kein Schwadroneur, den poetische Girlanden faszinierten. Sein großes Werk ist trotz aller Sprachkraft gezügelt, und es gehorcht präzise den Anschauungen der Zeit, eben dem, was man sich damals über Hölle und Himmel zusammenspekuliert hat und aus theologischen Einlassungen über das Jenseits destillieren konnte.
Man darf auch nicht vergessen, welche extreme Aktualität die Divina Commedia im Zwanzigsten Jahrhundert gewann. Für die in den deutschen Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagern inhaftierten Italiener und auch für einige Gebildete aus anderen europäischen Ländern wurde Dantes Beschreibung der Hölle zu dem Text, in dem sie ihre unglaublich grausamen Erfahrungen gespiegelt sahen. Natürlich war da eine Art Fehllesen im Spiel, Dantes Hölle gehorcht ja einer zu seiner Zeit allgemein verbreiteten Straflogik. In der Divina Commedia werden Sünder bestraft. In den deutschen Lagern sind Menschen zusammengepfercht, ohne daß deren Sünden speziell erkennbar wären. Es war ja im Gegenteil sogar so, daß man wirklichen Straftätern das ‚Privileg‘ gewährte, über Unschuldige zu herrschen.
K.N. Auch wenn Ihr nächstes Buch als Dante-Roman prima vista wieder ein ganz neues literarisches Projekt ist, scheint er mir doch einige Leitmotive und -themen Ihrer vorangegangenen Romane weiterzuführen, etwa die Präsenz des Wunderbaren, die Jenseitsreise aus Consummatus, die ebenso ins Orphische verweist wie auf das vorletzte der sieben letzten Worte Christi, denn der Lehrer Ralph Zimmermann (der Beruf Jesu nach Markus 6.3) ist ins Reich der Toten eingedrungen und wieder zurückgekehrt, die Worte aus dem Jenseits und dem Diesseits eines Stuttgarter Cafés vermischen sich, werden aber typographisch differenziert.8 Welche Ihrer Bücher würden Sie vor der Lektüre des Pfingstwunders warum zur Vorbereitung empfehlen?
Lewitscharoff Das stimmt. Es ist eine Weiterführung von Themen, die auch in meinen anderen Romanen herumgeistern. Aber ich hoffe, daß man den neuen Roman einfach auch so wird lesen können, ohne sich umständlich darauf vorzubereiten. Ich muß ja obendrein Leser erreichen, die Dantes Commedia niemals in Händen hielten. Ausschließlich für ein wissendes Publikum zu schreiben, ist eine eher öde Angelegenheit.
K.N. Das Pfingstwunder hat Sie bereits im Roman Blumenberg beschäftigt:
Schon dem Kinde Richard hatte das Ausgießen des Heiligen Geistes großen Eindruck gemacht, besonders die Flämmchen, die auf die Köpfe der Versammelten gesprungen waren. Als ihm die Großmutter auf seine Bitten hin die Geschichte wieder und wieder erzählte, hatte sich der kleine Richard immer oben an den wassergezogenen Scheitel gegriffen in Erwartung eines Flämmchens, das sich zu seiner Enttäuschung aber niemals dorthin hatte verirren wollen. […] Zäh, ja, zäh war er zwischen dem Alten und dem Neuen Testament hin- und hergekreuzt, hatte brav bei Moses begonnen, war über das Buch Ruth zu Joel, zur Apostelgeschichte, zu Johannes gelangt, hatte brav von den Reparaturleistungen gehandelt, die das Pfingstwunder an der Geschichte vom Turmbau zu Babel vornahm, aber so geistesöde wie ein Bibelingenieur, und nicht einmal ein guter, bis auf der vermaledeiten Seite sechsundachtzig die Quälerei zum Erliegen gekommen war.
Erklären Sie uns die Rolle ausgerechnet von Pfingsten für Ihr Schreiben?
Lewitscharoff Beim biblischen Pfingstwunder geht es um die in eine fremde Sprache sich ergießende Rede, die der Sprecher eigentlich nicht beherrscht. Die Zunge fließt ihm über von der Heilsbotschaft, von den er zu berichten weiß, und er wird dabei von einem Übersetzungswunder ergriffen, das die Sprachverwehungen der babylonischen Diversifikation heilt. Das Pfingstwunder dient ja einem konkreten Zweck, es dient der Mission. Die Lehre vom Tod Jesu und seiner Auferstehung soll in Gebiete getragen werden, in denen Menschen wohnen, die von Gottes Sohn noch nie gehört haben. Da bedarf es natürlich einer gewaltigen rhetorischen Überzeugungskraft. Eine auch nur annähernd ähnliche Kraft traue ich mir gewiß nicht zu. Aber der Turmbau zu Babel und das Pfingstwunder sind nunmal die beiden zentralen Sprachgeschehnisse, die in der jüdischen Bibel und im Neuen Testament eine Rolle spielen. Von ihrer Essenz ein wenig zu schmausen, ist literarisch sehr verführerisch.
K.N. Dante selbst spielt auf die Flammenikonographie der Pfingstszene an.
How else are these particular souls punished? In an overt parody of the Pentecost, with flames. There is a rain of fire that comes down upon them, and they have flames running along their feet. This is a horrible inversion and perversion of prophecy and of the gift of languages, for we are all capable of speaking everybody else’s language. I’m sure that there are polyglots among you, but we all speak the language of charity, and therefore we can all understand each other that way. These souls, instead, have no gift of language at all.9
Wird es züngelnde Flammen auch in Ihrem Roman geben?
Lewitscharoff Claro, claro!
K.N. Im Roman Apostoloff ist die Hölle nicht mehr wie bei Dante poetisch, sondern eine bulgarisch-irdische geworden, man denkt zugleich an Sartres Huis clos:
Nach Varna ist es nicht weit. Bevor die Stadt in Sicht kommt, stehen auf der staubigen Lastwagenroute die Prostituierten. Es ist brühwarm. Schwitzwetter. Die Frauen sind zum Erbarmen. Nie habe ich so hässliche, so elende Prostituierte gesehen, ihre Leiber in knallfarbenes Plastik geschnürt, an den Füßen tragen sie Stiefel. Es verdingen sich Frauen fast jeden Alters, sie stehen vor den müllübersäten Böschungen und grinsen die Fahrer verzweifelt an. Irrsinnige Hoffnung, sich für einen winzigen Betrag mit einem Mann hinters Gebüsch verziehen zu dürfen oder zu ihm in die Fahrerkabine zu klettern und auf den nächsten Parkplatz zu fahren. Die Qualen der Hölle, wie Dante sie ausgemalt hat, scheinen mir plötzlich harmlos, es sind poetische Qualen, Feuer, die nicht wirklich brennen, Schwären, die für den poetischen Genuss eitern. Hier, im Sonnenglast, kommt alles verschärft zum Ausdruck, das große Widrige wie das kleine Widrige, Schweiß, Sperma, Urin, die Abszesse, das Blut, Schreie, Schläge, Juckreiz, Fliegen, zerbrochene Flaschen, Plastikdreck, Brennesseln, Getreidespelzen, die sich in die Haut bohren. Das Schicksal der bulgarischen Landstraßenhuren ist ebenso grausam, wie es das Schicksal der Leprösen über viele Jahrhunderte hinweg war. Doch weit und breit kein Christusfolger in Sicht, der ihnen die schmerzenden Füße salbte oder wenigstens eine von ihnen erlöste.
Wird Das Pfingstwunder uns doch eine Hoffnung gewähren?
Lewitscharoff Ja, schon. Aber Hoffnung ist für den Erzähler des Romans nicht in Sicht. Er wurde ja vom Wunder förmlich ausgestoßen und ist deshalb zum Erzählen verdammt. Eine höchst unglückliche Position, die aber auf das Erzählen generell zutrifft. Nur die Unglückswürmer, die aus dem Paradies Vertriebenen, erzählen. Warum um Gotteswillen sollte ein zutiefst glücklicher Mensch einen Roman schreiben?
K.N. Ijoma Mangold las Blumenbergs Tod in Ihrem gleichnamigen Roman in der Tat „wie in Dantes Paradiso“ als „eine Art postmortale Wesensschau“10. Ihre Rede zum Büchner-Preis wurde nachträglich auf Aussagen zur Reproduktionsmedizin verkürzt. Sie schreiben darin aber auch u.a. über Ihre grundsätzlich andere Verfasstheit von Hölle und Paradies:
Will ich ihrem Weltbild, oder genauer: ihrem Himmelsbild folgen, sind komplizierte Operationen nötig. Kurz gesagt: Ich rette mich in zwei Weltbilder, die kaum etwas miteinander zu tun haben. Zum einen bin ich neugierig auf die inzwischen ungeheuerlichen Aufnahmen aus den Tiefen des Weltalls mitsamt den Theorien der tonangebenden Astrophysiker, wie sie mir in Zeitungsartikeln nahegebracht werden. Ich lese diese zwar gern, verstehe allerdings nur einen Teil davon, weil sich das meiste meinem Vorstellungsvermögen entzieht. Der andere, christlich verankerte Vorstellungskreis existiert unbehelligt davon. Er nährt sich von Dantes Commedia, allerdings in veränderter Gestalt. Die Strafen der Hölle sind bei mir anders verfasst, auch ist der Fluchort mit anderen Bewohnern bestückt. Die florentinischen Übeltäter, mit denen Dante zu kämpfen hatte, sind inzwischen in Vergessenheit gesunken, sie sind jedenfalls nicht meine Feinde. In meinem Paradies wird auch nicht unentwegt hymnisch gesungen, dafür tummelt sich allerhand Getier in dem schönen Gefild, mit dem die himmlischen Bewohner herrliche Gespräche führen. Rechnen Sie es mir bitte nicht als Eitelkeit an, wenn ich Ihnen diesbezüglich eine kleine Stelle aus meinem Roman Consummatus zitiere, der die Sache ziemlich genau trifft, eine kleine Konversation des Protagonisten mit einer riesenhaften Eule […].11
Wohin führt die Beschäftigung mit Dante denn nun Ihre Wissenschaftler?
Lewitscharoff Es führt sie zu einem aufgekratzten, beschwingten Kongreßerlebnis, das zunächst den ordnenden Rahmen der Divina Commedia nicht verläßt. Aber dann werden die Halteseile gekappt, und es geht es hoch und immer höher hinaus. Reproduktion ist dabei nicht im Spiel, weder bezüglich der Commedia, noch mit Blick auf die heilsbewimmelten Danteforscher.
K.N. Nicht nur wir Italianisten sind gespannt auf Ihren Dante-Roman. Vielen Dank für das Gespräch, Frau Lewitscharoff.
[…] Dreimal den gewaltigen Aventinus | Spähet der zornige ganz, dreimal an der felsigen Schwelle | Strebt er umsonst, dreimal ein Ermüdeter saß er im Thale. | Spitz dort stand ein Granit, ringsum von behauenem Steine, | Der von dem Rücken der Kluft aufstieg, hochragend dem Anblick, | Sicher zu Nest und Hecke dem Schwarm unholder Gevögel.“ Vergil, Aeneis, VIII, 230–236.↩
Jutta Person, „Sibylle Lewitscharoff: ‚Ich bin ein Ordnungskasper‘“, Cicero, online: http://www.cicero.de/salon/ich-bin-ein-ordnungskasper/46208/seite/2.↩
Ulfried Reichardt, Innenansichten der Postmoderne (Würzburg: Königshausen & Neumann, 1991), 213.↩
Karlheinz Stierle: „Babel und Pfingsten: Zur immanenten Poetik von Apollinaires ‚Alcools‘“, in Lyrik und Malerei der Avantgarde, hrsg. von Rainer Warning und Winfried Wehle (München, 1982), 61–112, hier 72.↩
„In dem Baptisterium der Kirche zum heil. Johannes zu Florenz befanden sich um das weite Taufbecken, welches wir uns niedrig denken müssen, runde gemauerte Löcher, in welche die Taufpriester stiegen, um dem Wasser nahe und vor dem Zudrange des Volkes geschützt zu sein. Es wurde nämlich damals nur an den Vorabenden von Ostern und Pfingsten getauft.“ Dante Alighieri’s Göttliche Comödie, 1. Abt.: Die Hölle neu metrisch übertragen mit Erläuterungen von Richard Baron (Oppeln: Reisewitz, 1870), 147.↩
Beatrice von Matt: „Aufbruch ins Herz der Wirklichkeit: Sibylle Lewitscharoffs üppiger Roman ‚Consummatus‘“, Neue Zürcher Zeitung, 26. September 2006, online: http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/articleEEXB0-1.63453.↩
Erich Auerbach, Dante als Dichter der irdischen Welt (Berlin: De Gruyter, 22001), 197–98.↩
Vgl. Sigrid Löffler, „‚Mit einem Haifischbiß‘: Die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff in ihren Romanen“, Stimmen der Zeit 3 (März 2012): 197-204.↩
Giuseppe Mazzotta, Reading Dante (New Haven: Yale University Press, 2014), Kap. 7. Inferno 17–26, 81.↩
Ijoma Mangold, „Der Trost des Löwen“, Die Zeit 37, 13. September 2011, http://www.zeit.de/2011/37/L-B-Lewitscharoff/komplettansicht.↩
Sibylle Lewitscharoff, „Von der Machbarkeit: Die wissenschaftliche Bestimmung über Geburt und Tod“, Dresdner Reden 2014, http://www.staatsschauspiel-dresden.de/download/18986/dresdner_rede_sibylle_lewitscharoff_final.pdf.↩
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