Ernst Jünger: ‚Kriegstagebücher‘ – ‚In Stahlgewittern‘

Jürgen Daiber

Abstract


Ernst Jünger wurde lange Zeit über als einer jener Autoren betrachtet, der in seinen Kriegstagebüchern und  seinem poetischen Erfahrungsbericht In Stahlgewittern die mythische Selbstinszenierung des lärm- und stressresistenten, nervlich gepanzerten Kämpfers etabliert.  Diese Zielvorgabe eines gestählten Körpers und Geistes, welcher dem futuristischen Ideal einer reibungslos funktionierenden Maschine entsprechen will, wird unter der akustischen Destruktionserfahrung der Lärm- und Klangwelten des Ersten Weltkriegses einer nachhaltigen Verunsicherung ausgesetzt. Nach dem Erlebnis des Somme-Trommelfeuers und mehrfacher Eindrücke unmittelbarer Todesnähe in den Gefechten zeigen sich bei Jünger Spuren eines Traumas, die  in den mehrfachen Umarbeitungen von In Stahlgewittern und in der ersten Fassung von Das abenteuerliche Herz (1929) ihren ästhetisiert- kompensatorischen Ausdruck finden.


Schlagworte


Klanglandschaften des Krieges; shell shock; Literatur und Trauma; Lärm in der Moderne; Jünger, Ernst; Jünger und Futurismus; Lärm in Stahlgewittern; Kriegstagebücher Jünger

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