Die Gesellschaft und ihr Double: Balzacs ‚Histoire des Treize‘
Abstract
,Gesellschaft‘ als normativ integrierte Ganzheit und totalisierender Wirklichkeitszusammenhang, wie sie der Begriff einer ,Parallelgesellschaft‘ voraussetzt, bildet sich erst im Laufe des 19. Jahrhunderts heraus. Maßgeblich beteiligt an ihrer imaginären Ausformung ist die Literatur, insbesondere Balzacs La Comédie humaine. Doch schon bei Balzac verwickelt sich der Anspruch auf Repräsentation dieser Totalität in Widersprüche. Exemplarisch zeigt sich dies im „Avant-propos à la Comédie humaine“ sowie im Erzählzyklus der Histoire des Treize, der inmitten der Comédie humaine eine konterrevolutionäre Geheimgesellschaft entwirft. Die Logik des Geheimen und ihr Potential zu phantasmatischer Ergänzung wiederum bedingen in erheblichem Maße die emotive Aufladung des Begriffs ,Parallelgesellschaft‘.
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