Buchdetails



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Zur Rezeption des französischen Musiktheaters an deutschen Residenzen im ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhundert

Von Margret Scharrer

2014 | Studio Verlag (externe Seite)
Exemplar verfügbar: Ja

Sprache: Deutsch
Seiten: 396
ISBN: 978-3-89564-154-1


Während der Regierungszeit Ludwigs XIV. wurde der französische Hof für die europäische Residenzkultur prägend. Besonders deutsche Fürstenhöfe orientierten sich am französischen Vorbild und übernahmen nicht nur die französische Sprache, sondern auch Hofzeremoniell, Tanz, Mode und nicht zuletzt das Theater. Bis weit ins 18. Jahrhundert hinein kamen die Stücke Molières und Jean Racines zur Aufführung, für Tanz und Instrumentalmusik wurden die Werke Jean-Baptiste Lullys wegweisend. Erstmals bietet die vorliegende Studie einen Überblick über Ballett und Oper am französischen Hof und deren Verbreitung innerhalb Frankreichs. Anschließend richtet sich der Blick auf die Residenzen deutscher Fürsten, insbesondere der Wittelsbacher Kurfürsten Max Emanuel von Bayern und Joseph Clemens von Köln sowie der Welfen Anton Ulrich zu Braunschweig-Wolfenbüttel und Ernst August von Hannover. Nicht nur der französische Hoftanz stieß dort auf breite Resonanz. Auch die französische Kostümbildnerei und die Spielpraxis der französischen Hofkapelle machten außerhalb Frankreichs rasch Schule. Handelte es sich zunächst um einen unmittelbaren Transfer französischer Künstler und Theaterstücke, so integrierten deutsche wie italienische Musiker im Umfeld deutscher Höfe nach und nach französische Elemente in ihre Werke. Dies zeigt Margret Scharrer anhand ausgesuchter musikdramatischer Kompositionen des bayerischen Hofkomponisten Pietro Torri. Bis ins musikhistorische Detail hinein führt dieses grundlegende Buch damit die außerordentliche Ausstrahlung der französischen Hofkultur Ludwigs XIV. vor Augen.