„Des caractères et de l’extension du patois normand“ von Charles Joret (1883) unter typophobem Beschuss: zu einem kuriosen Methodenkonflikt im ausgehenden 19. Jahrhundert

Hans Goebl

Abstract


Das wohl bekannteste linguistische Opus von Charles Joret (1829-1914), einem aus der Normandie stammenden und lange Zeit in Aix-en-Provence lehrenden Philologen und Polyhistor, ist eine im Jahr 1883 in Paris publizierte Monographie zur dialektalen Struktur der Normandie, die den programmatischen Titel „Des caractères et de l’extension du patois normand“ trug. Dieses Buch wurde knapp nach seinem Erscheinen von Jules Gilliéron, dem späteren Autor des „Atlas linguistique de la France“ (1902-1910), in der damals tonangebenden Zeitschrift „Romania“ einer ganz eigenartig anmutenden Kritik unterzogen. Es ging dabei um die Frage der Existenz von Dialekten an sich und um die mit der Bestimmung von deren Grenzen verbundenen praktischen und theoretischen Probleme. Ziel des Beitrags ist die Aufzeigung der historischen und methodischen Hintergründe dieser aus heutiger Sicht recht „eigenartig“ erscheinenden Diskussionen.

Schlagworte


Hausmann, Frank-Rutger; Fachgeschichte; Methodengeschichte; Joret, Charles; Typophobie; normandische Dialektologie;

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