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Kritik des Chiliasmus: Geschichtsphilosophie und kollektive Identität in der Literatur der Moderne

Von Jasmin Marjam Rezai-Dubiel

2017 | Fink (externe Seite)
Exemplar verfügbar: Ja

Sprache: Deutsch
Seiten: 396
ISBN: 978-3-7705-6001-1


Joachim von Fiore reagiert im 12. Jahrhundert auf die Parusieverzögerung, indem er einen dritten Status diesseitigen Heils als Interim einführt, und schafft damit zugleich die Grundlage für säkularisierte Heilsentwürfe, die in der Moderne besondere Relevanz erlangen. Der joachimitische Chiliasmus erscheint nunmehr als Möglichkeit, die geschichtsphilosophische und herrschaftslegitimatorische Krise zu überwinden. Auch die Literatur legt davon Zeugnis ab. Im Rekurs auf die vormoderne Geschichtstheologie entwirft sie eine ästhetische Inszenierung von Geschichte, die nicht nur bei einer bloßen Kritik des Chiliasmus stehen bleibt, sondern Heil und Identität jenseits von Transzendenz und Teleologie neu denkt.