Settecentistik: Franco Venturi heute

Gisela Schlüter

Adriano Viarengo, Franco Venturi, politica e storia nel Novecento, Studi storici Carocci 221 (Roma: Carocci editore, 2014).

I

Die seit 2014 vorliegende Biographie über Franco Venturi (1914–1994) wurde von Adriano Viarengo, einem Kollegen Venturis, verfasst, der Jahrzehnte lang an der Herausgabe der Rivista Storica Italiana beteiligt war. Dieser renommierten und traditionsreichen Fachzeitschrift hatte Venturi als Nachfolger Federico Chabods von 1959 an bis zu seinem Tode vorgestanden. Viarengo legt, auf der Grundlage umfangreicher Archivstudien, die erste umfassende Biographie eines der bedeutendsten und auch international einflussreichsten italienischen Historiker des 20. Jahrhunderts vor,1 der zugleich zweifellos einer der bedeutendsten Aufklärungshistoriker des 20. Jh.s war (vgl. II). Viarengo setzt in seiner sorgfältigen biographischen Rekonstruktion Schwerpunkte im politischen Engagement, historischen Wirken und politisch-wissenschaftlichen Selbstverständnis Franco Venturis. Dessen politische Biographie hatte schon Leonardo Casalino 2006 veröffentlicht, hatte sich allerdings auf die politisch aktiven Jahre Venturis beschränkt.2 Viarengo klammert gleich eingangs explizit im engeren Sinne persönliche Aspekte von Venturis Vita aus seiner Darstellung aus und konzentriert diese auf den jungen Aktivisten, engagierten Historiker, prominenten Intellektuellen und europäisch vernetzten Wissenschaftler Venturi.

Noch zu Lebzeiten Venturis hatte es um 1990 erste Bestandsaufnahmen seines allein schon vom Umfang her stupenden historiographischen Werkes gegeben. Seit seinem Tode im Jahre 1994 hat man, vor allem in Italien und im angelsächsischen Raum, seit wenigen Jahren sporadisch auch in Deutschland,3 sein Werk in zahlreichen Sammelbänden4, Detailuntersuchungen, wissenschaftsgeschichtlichen Artikeln und durch Editionen des Nachlasses, etwa seines Briefwechsels mit Croce5 und seiner Schriften zur Rekonstruktionen der Ideengeschichte von Sozialismus und Kommunismus6, gewürdigt und erschlossen. Sein vielbändiges Hauptwerk, Settecento riformatore, liegt fast komplett in englischen Übersetzungen vor (1972, 1989–1991) und hat im angloamerikanischen Raum erhebliche Wirkungen gezeitigt. Teile seines Werkes wurden auch ins Französische, es wurde aber bislang keines seiner Bücher ins Deutsche übersetzt.

Franco Venturi war Sohn des berühmten Kunsthistorikers (und Viarengo zufolge Kunsthändlers) Lionello Venturi (1885–1961), Enkel des nicht minder angesehenen Kunsthistorikers und Senators Adolfo Venturi (1856–1941). Sein Vater, der seit 1914 einen Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Universität Turin innehatte, verweigerte 1931 den Eid auf das faschistische Regime und wurde daraufhin in den Zwangsruhestand versetzt. Die Familie ging 1932 zunächst nach Frankreich und dann ins amerikanische Exil, der Sohn Franco blieb jedoch in Paris, wo er Mitte der 1930er Jahre, ohne große Begeisterung (44–5), u.a. bei Daniel Mornet an der Sorbonne studierte und 1940/46 mit einer Arbeit über Dalmazzo Francesco Vasco promovierte. In den Jahren 1933–1940 engagierte Franco Venturi sich intensiv publizistisch und als Aktivist in der antifaschistischen Gruppe Giustizia e Libertà (neben Carlo Rosselli, Aldo Garosci, Leo Valiani, Emilio Lussu, um nur wenige Namen anzuführen; vgl. 51–85). 1936 – Ende des Jahres sollte Gides Retour de l’U.R.S.S. erscheinen – reiste er zum ersten Mal in die Sowjetunion, um in Leningrad die Bibliothek Diderots zu erforschen: die erste von zahlreichen Reisen in die stalinistische und poststalinistische UdSSR, wo er u.a. zwischen 1947 und 1950 als Kulturattaché an der italienischen Botschaft in Moskau tätig werden sollte. Russland, vor allem das vorrevolutionäre Russland des 19. und frühen 20. Jh.s, und andererseits das Werk Diderots, das ihn erstmals dorthin geführt hatte, sollten ihn auch weiterhin wissenschaftlich beschäftigen. 1940 floh er aus Frankreich, um in die USA zu gelangen, wurde aber in Spanien inhaftiert und 1941 nach Italien ausgeliefert, wo er bis 1943 interniert war. Nach dem Zusammenbruch des Mussolini-Regimes kehrte er nach Turin zurück, von wo aus er aktiv an der Resistenza teilnahm und die klandestine Presse des Partito d’Azione organisierte. In den Jahren seines militanten antifaschistischen Engagements und auch in der Zeit seiner Haft beschäftigte sich Venturi, der von Jugend an vielfältige und ausgedehnte Lektüren betrieben hatte – er bewegte sich neben dem Italienischen auch sicher im Französischen und Englischen, besaß solide Russisch-Kenntnisse, lernte Spanisch und auch Deutsch („noioso e difficile“, 48) –, in umfangreichem Literaturstudium mit der historischen und politischen Aufarbeitung des zeitgenössischen nationalsozialistisch-faschistischen und stalinistischen Totalitarismus. Sein politisches Leitbild in den letzten Kriegsjahren war das eines dezidiert europäischen, antitotalitaristischen, iberalen, reformerischen Sozialismus, in dem Italien nach Kriegsende eine besondere Rolle zufallen werde:

Poiché l’Italia era il primo paese iberato, era anche “il banco di prova del riscatto europeo” e all’Italia, che più a lungo aveva subito il fascismo, spettava il compito di indicare “la via della rivoluzione antitotalitaria”, al PdA [Partito d’Azione, G. Schl.] toccava porsi alla testa di quelle sforzo comune degli italiani. (128)

Venturis Verhältnis zum Kommunismus, Marxismus, Sowjetkommunismus und Eurokommunismus wird in der italienischen Forschung intensiv diskutiert.7

Seit 1942 war Venturi auch für den Verlag Einaudi tätig, und 1946 erhielt er dort eine Festanstellung. In diesem Milieu pflegte er Kontakte zu vielen Intellektuellen und Schriftstellern (u.a. zu Cesare Pavese, Leone Ginzburg, Carlo Levi, Italo Calvino, später zu Claudio Magris). 1968 sollte Venturi seine Zusammenarbeit mit Einaudi aufkündigen, weil er sich im Gegensatz zur Verlagspolitik Einaudis von der 1968er Bewegung distanzierte. 1951 begann seine Universitätskarriere mit einem Ruf nach Cagliari, es folgte 1955 ein Ruf nach Genua und schließlich 1958 ein Ruf nach Turin, wo er bis zu seiner Emeritierung bleiben sollte, obwohl er zahlreiche Rufe an renommierte Universitäten im Inland und Ausland (besonders in die USA) erhielt. Viarengo hebt an mehreren Stellen seines Buches hervor, wie wenig Venturi die universitäre Arbeit und insbesondere auch die Hochschullehre schätzte: Ihm sei die Universität stets als eine zweitrangige Option für einen politischen Intellektuellen und Historiker erschienen (306): „la via universitaria mi sorride poco“, so hatte er sich schon 1946 Giulio Einaudi gegenüber geäußert.8 1967 reiste Venturi zum ersten Mal nach Harvard, und er sollte in der Folge jährlich ausgedehnte Vortragsreisen an die renommiertesten amerikanischen und britischen Universitäten und Institute unternehmen. Mit zahlreichen amerikanischen und britischen Professoren stand er in engem Kontakt. Isaiah Berlin, mit dem er das Interesse an Russland teilte, der aber in der Einschätzung der russischen Intelligenzija keineswegs immer mit Venturi übereinstimmte, hat gleichwohl Venturi als eine herausragende Forscherpersönlichkeit gewürdigt:

The main point about him, however, is that he is a scholar of the first water, lively temperament and a man of great charm and distinction, and about the most prominent figure among Italian historians. (Berlin, zit. 290)

Zahllose weitere akademische Kontakte führten Venturi häufig nach Frankreich und in die Schweiz, auch nach Japan. Deutschland gegenüber blieb Venturi hingegen reserviert – das gilt für seine wissenschaftlichen Kontakte ebenso wie für seine Forschungsinteressen (allerdings übersetzte Venturi während seiner Lagerhaft Herders Auch eine Philosophie der Geschichte der Menschheit). Diesbezüglich verhält sich Viarengo diskret. Man würde freilich beispielsweise gern erfahren, wie Venturi sich zur deutschen Begriffsgeschichte – aber auch zur deutschen Romanistik – positionierte. Seit 1959 publizierte er eine Reihe von begriffsgeschichtlichen Contributi ad un dizionario storico als Vorarbeiten zu einer storia dei concetti politici in der Rivista Storica Italiana, als ersten jenen über Was ist Aufklärung? Sapere aude!

Seit den 1980er Jahren hatte sich die internationale Geschichtswissenschaft allmählich von der politischen (Ideen-) Geschichte und dem Ideal strikt quellenbasierter historischer Erudition, wie Venturi sie in seinen Arbeiten und in der Leitung der Rivista Storica Italiana vertrat, gelöst. Das historiographische Paradigma der Annales, eine statistisch gestützte Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Mentalitätsgeschichte, Institutionengeschichte, François Furets Revolutionsforschungen, in Italien u.a. die microstoria (vgl. 315) hatten sich erfolgreich etabliert – Auffassungen von den Geschichtswissenschaften, die Venturi mehr oder weniger alle verwarf („Era la liquidazione di buona parte della storiografia sul Settecento dell’ultimo mezzo secolo.“ 286). Eine interdisziplinär entgrenzte wie auch eine dezidiert theoretisch ambitionierte Geschichtswissenschaft widersprachen ebenso seinem wissenschaftlichen Selbstverständnis wie die zunehmend üblichen kollektiven Arbeitsformen, Forschungsverbünde und Sammelbände: „‘scrivere un ibro di storia è opera individuale e non di équipe’, in chiara polemica con la tendenza sempre più dilagante di opere collettive […]“ (299). Seine individualistische Auffassung von der Profession des Historikers hinderte ihn keineswegs daran, eine historische Schule zu begründen und eine seinem Werk dauerhaft verpflichtete Gruppe kompetenter Historiker um sich zu versammeln.

II

Franco Venturi zählt zu den Pionieren der Aufklärungshistoriographie. Während seines Studiums an der Sorbonne hatte er sich intensiv mit der französischen Aufklärung befasst. In diesen Jahren erschienen mit Ernst Cassirers Die Philosophie der Aufklärung (1932)9 und Paul Hazards La Crise de la conscience européenne (1934) die ersten großen historiographischen Rekonstruktionen des Aufklärungszeitalters. In diese fruchtbare Zeit fiel Venturis Beschäftigung mit Diderot und den Enzyklopädisten, dokumentiert in zwei einschlägigen Monographien, die 1939 und 1946 erschienen und ihm u.a. die Aufmerksamkeit Herbert Dieckmanns sicherten (216)10; Jacques Prousts viel zitierte Monographie Diderot et l’Encyclopédie erschien deutlich später, 1962, und fand bei Venturi nicht nur Beifall (286). Venturi widmete sich auch anderen, damals wenig bekannten französischen philosophes des 18. Jahrhunderts wie Dom Deschamps, Mably, Boulanger und Buonarroti, mit der Absicht, die Wurzeln des Kommunismus in der Aufklärung freizulegen. Mit diesem Teil seines Œuvres, teilweise in französischer Sprache verfasst, profilierte sich der junge Venturi schon seit Ende der 1930er Jahre als Experte für die französische Aufklärung. Zudem interessierte er sich für die französische Revolutionshistoriographie der Jaurès, Mathiez, Lefebvre, Bloch und Halévy, die er in einer eigenen Publikation dem italienischen Publikum vorstellte (151).

Doch galt es nicht nur, die vermeintlichen Kontinuitäten zwischen französischer Aufklärung und Revolution, sondern auch diejenigen zwischen italienischer Aufklärung und Risorgimento kritisch zu hinterfragen. Im Kontext der lebhaften Debatten über das Risorgimento und dessen politisch-ideologische Vereinnahmung, insbesondere durch die faschistische Geschichtsschreibung, fand Venturi zu der Überzeugung, dass zwischen italienischer Aufklärung und Risorgimento eine deutliche Trennung vorzunehmen und eine teleologische Auslegung der Aufklärung als Wegbereiterin von Risorgimento und italienischem Nationalismus abzuweisen sei. Diesbezüglich, aber auch innerhalb des Ensembles europäischer Aufklärungen war die Eigenständigkeit der italienischen Aufklärung hervorzuheben. Diesem Anliegen verschrieb sich der Historiker Venturi, nicht zuletzt unter dem Einfluss von Luigi Salvatorellis Il pensiero politico italiano dal 1700 al 1870 (1935), seit der Publikation seiner Dissertation über den Aufklärer Dalmazzo Francesco Vasco (erschienen 1940) und bis an sein Lebensende. Seine Perspektive auf die Aufklärung sollte über Frankreich hinaus reichen, sich auf Italien und die Eigenständigkeit des reformerischen Illuminismo konzentrieren und sich, ausgehend von einer „visione policentrica dell’Europa dei lumi“ (170), ausweiten auf die gesamte europäische Aufklärung und deren transatlantische Verzweigungen. Schon 1942 hatte Venturi Croce gegenüber geäußert, „che già da parecchio tempo stavo discutendo con me stesso, di dedicarmi ad uno studio ampio, molto ampio sul settecento europeo“ (Venturi, zit. 106, Anm. 74), und 1946 schrieb er an Arnaldo Momigliano: „[…] spero tra dieci anni di scrivere una ‚Storia dell’Europa dei Lumi‘, dalla Spagna alla Russia, passando per Francia, Inghilterra e Germania.“ (Venturi, zit. 154). Dieses Projekt mochte überdimensioniert erscheinen. Was das europäische Profil der Aufklärung in ihrem Gesamtverlauf betrifft, hat Venturi jedoch im letzten Beitrag seines erfolgreichsten Bandes Utopia e riforma nell’Illuminismo (1970), Cronologia e geografia dell’illuminismo, eine pointierte Synthese vorgelegt. Mit der bei Ricciardi erschienenen Anthologiereihe Riformatori italiani und vor allem dem vielbändigen Settecento riformatore (1969–1990) hat er sein Gesamtprogramm kraftvoll in die Tat umgesetzt. Eine vergleichbare historiographische Leistung eines einzelnen Gelehrten hatte es in der europäischen Aufklärungsforschung wohl noch nie und hat es nach Venturi dort nicht mehr gegeben. Angesichts dieser stupenden Leistung dürften nahe liegende Einwände gegen Verkürzungen seines Bildes der europäischen Aufklärung als Ganzer – etwa die weitgehende Absenz Preußens, die Marginalität der Naturrechtstradition, die unklare Verwendung des Krisenbegriffs etc. – und jene kritischen Einwände gegen Venturis Rekonstruktion und deren Methode, die Viarengo ausführlich dokumentiert hat, letztlich kaum ins Gewicht fallen.

Zur Meisterschaft brachte Venturi es, vor allem in den Riformatori italiani, im Genre des lebendigen Autorenporträts. In „‚memorabili‘ medaglioni“ (301) hat er auch marginale Figuren des Illuminismo höchst prägnant charakterisiert. Diese Porträttechnik verdankte er, so merkt Viarengo an, nicht zuletzt dem britischen Historiker Lewis Namier.

III

Der Settecentistik hat Venturi als Erster ein europäisch arrondiertes Gesamttableau der Epoche geliefert. Er hat deren wichtigste Repräsentanten mit monographischer Ausführlichkeit präsentiert und ihre europaweite Wirkungsgeschichte detailliert rekonstruiert; diesbezüglich sei exemplarisch auf seine grundlegenden Arbeiten über Beccaria und die Brüder Verri, aber auch Radicati di Passerano verwiesen. Gleichwohl können seine Arbeiten zur italienischen Aufklärung einer literaturwissenschaftlichen Italianistik nur spärliche Impulse geben. Denn Venturi hat bemerkenswerterweise literarische – wie auch im engeren Sinne philosophische – Quellen aus seinen historischen Forschungen kategorisch ausgeschlossen.11

Viarengos Buch ist gleichwohl nicht nur für Historiker und Politikwissenschaftler, sondern auch für Aufklärungsforscher und unter diesen für Romanisten von großem Interesse. Seine klare und verlässliche, mit einem Namensindex versehene Darstellung lässt allenfalls gelegentlich den weniger informierten Leser im Stich, wenn bspw. Jahresangaben oder einschlägige Titel von Venturis zahlreichen Werken schlichtweg vorausgesetzt und nicht genannt werden. Dass informierte Leser adressiert werden, scheint auch der Grund dafür zu sein, dass die umfangreiche zitierte Forschungsliteratur am Ende des Bandes nicht in einem Literaturverzeichnis zusammengestellt ist. Desgleichen vermisst man ein Schriftenverzeichnis Venturis. Dieses ist andernorts zu konsultieren.12


  1. Eine ideengeschichtlich konturierte biographische Skizze hatte dessen Schüler Edoardo Tortarolo schon unmittelbar nach Venturis Tod publiziert, vgl. Edoardo Tortarolo, „La rivolta e le riforme: appunti per una biografia intellettuale di Franco Venturi 1914–1994“, Studi settecenteschi 15 (1995): 9–42; in aktualisierter Form wiederabgedruckt in La reinvenzione dei lumi: percorsi storiografici del Novecento, hrsg. von Giuseppe Ricuperati, Fondazione Luigi Einaudi: Studi 38 (Firenze: Olschki, 2000), 171–99. Zahlreiche Beiträge über Venturis Werk verdanken sich Giuseppe Ricuperati, der nach Venturis Tod Herausgeber der RSI wurde, vgl. u.a. Giuseppe Ricuperati, Un laboratorio cosmopolitico: illuminismo e storia a Torino nel Novecento (Napoli: Edizioni Scientifiche Italiane, 2011).

  2. Leonardo Casalino, Influire in un mondo ostile: biografia politica di Franco Venturi (1931–1956) (Aosta: Stylos, 2006).

  3. Vgl. etwa Italien in Europa: die Zirkulation der Ideen im Zeitalter der Aufklärung, hrsg. von Frank Jung und Thomas Kroll (Paderborn: Fink, 2014). Der Untertitel des Bandes nimmt Bezug auf Venturis programmatischen Artikel La circolazione delle idee (1954). Eine erste Würdigung Venturis von deutscher Seite publizierte nach dessen Tod Christof Dipper, „Franco Venturi und die Aufklärung“, Das Achtzehnte Jahrhundert 20 (1996): 15–21. 2014 fand in der Villa Vigoni ein Workshop u.d.T. Reformsprachen der Aufklärung: das Werk von Franco Venturi unter der Leitung von Manuela Albertone und Thomas Maissen statt. Vgl. auch Illuminismo – jenseits von Aufklärung und Gegenaufklärung, hrsg. von Erna Fiorentini und Jörn Steigerwald, Das Achtzehnte Jahrhundert 38, Nr. 2 (2014).

  4. Angeführt seien hier lediglich zwei repräsentative und nützliche Sammelbände: Il coraggio della ragione: Franco Venturi intellettuale e storico cosmopolita, hrsg. von Luciano Guerci und Giuseppe Ricuperati (Torino: Fondazione Luigi Einaudi, 1998); Il repubblicanesimo moderno: l’idea di repubblica nella riflessione storica di Franco Venturi, hrsg. von Manuela Albertone, Istituto Italiano per gli Studi Filosofici: Serie Studi XXXI (Napoli: Bibliopolis, 2006).

  5. Benedetto Croce und Franco Venturi, Carteggio, hrsg. von Silvia Berti, Istituto Italiano per gli Studi Storici (Bologna und Napoli: Il Mulino, 2008).

  6. Franco Venturi, Comunismo e Socialismo: storia di un’idea, hrsg. von Manuela Albertone, Daniela Steila, Edoardo Tortarolo und Antonello Venturi, Centro Studi di Storia dell’Università di Torino, Lezioni e Inediti di ‚Maestri‘ dell’Ateneo Torinese (Torino: Università degli Studi di Torino, 2014).

  7. Vgl. u.a. Edoardo Tortarolo, „Franco Venturi e il comunismo“, in La forza dei bisogni e le ragioni della ibertà: il comunismo nella riflessione iberale e democratica del Novecento, hrsg. von Franco Sbarberi (Reggio Emilia: Diabasis, 2008), 327–40.

  8. Venturi, „La via universitaria mi sorride poco: una lettera a Giulio Einaudi del ’46. […]“, veröffentlicht in La Stampa 128, Nr. 342, 15. Dezember 1994, 19.

  9. „[…] [L]’accusa alla interpretazione ‚filosofica‘ e ‚tedesca‘ (per Venturi aggettivo non neutro), che aveva avuto in Cassirer il suo più noto interprete […]”, 286.

  10. Venturi trug auch 1966 einen Artikel zur von Hugo Friedrich und Fritz Schalk edierten Festschrift für Herbert Dieckmann bei, vgl. Venturi, „La corrispondenza letteraria di Auguste de Keralio e Paolo Frisi“, in Europäische Aufklärung: Festschrift für Herbert Dieckmann (München: Wilhelm Fink, 1966), 301–9.

  11. Vgl. 181–2, Zitat Venturi 313 („discussioni e ibri su Parini non si contano, ma su Pietro Verri?“); zu den Gründen für diesen Verzicht auf die Einbeziehung literarischer Quellen vgl. auch Gisela Schlüter, „Storia politica e storia letteraria nell’opera storiografica di Franco Venturi, in La responsabilità dell’intellettuale in Europa all’epoca di Leonardo Sciascia: die Verantwortung des Intellektuellen in Europa im Zeitalter Leonardo Sciascias, hrsg. von Titus Heydenreich, Erlanger Forschungen Reihe A: Geisteswissenschaften 99 (Erlangen: Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg, 2001 [aber 2002]), 117–28.

  12. Paola Bianchi und Leonardo Casalino, „Bibliografia degli scritti di Franco Venturi“, in Il coraggio della ragione, 441–78.





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