Die Literatur des Ersten Weltkrieges und die Ethik der Ästhetik

Jochen Mecke

Abstract


Der Beitrag untersucht einige der bekanntesten Erzählungen von Kriegsteilnehmern unter dem Aspekt einer Ethik, die sich nicht in den Reflexionen der Figuren oder den Kommentaren der Erzähler findet, sondern sich aus der ästhetischen Form selbst ergibt. Es wird gezeigt, dass die häufig bemerkte Nüchternheit und Sachlichkeit, mit der die Ich-Erzähler den Krieg schildern, sowie die besondere Form einiger der von der Kriegsgeneration verfassten Romane insgesamt eine ästhetische Antwort auf die ethische Frage zu geben suchen, wie Literatur das Sterben und Töten darstellen soll und dabei mittels ihrer Ästhetik eine ethische Position entwickeln, die der Emphase traditioneller Kriegserzählungen entgegengesetzt ist. Im Unterschied der im so genannten ‚ethical turn‘ anvisierten Rückkehr zu einer heteronomen Ästhetik wird die Möglichkeit einer literarischen Ethik aufgezeigt, die sich aus der jeweiligen Ästhetik der literarischen Texte selbst entwickelt.

Schlagworte


Ethik; Ästhetik; Ethik der Ästhetik; Erster Weltkrieg; Kriegserzählungen; Ästhetisierung des Krieges; ‚Ethical Turn‘; Jünger, Ernst; Dorgelès, Roland; Cendrars, Blaise; Barbusse, Henri; Genevoix, Maurice; Hemingway, Ernest.

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